Heilkräuter im August

10 Heilkräuter, die du im August sammeln und verarbeiten solltest

Der August ist die Krönung des Kräutersommers. Es ist der perfekte Zeitpunkt, um deine DIY-Naturapotheke mit neuen Salben, Tinkturen, Ölen und Tees aufzufüllen. In diesem Artikel stelle ich dir zehn heimische Heilkräuter im August vor, die du bestimmt auch in deiner Umgebung findest. 

Warum sind Heilkräuter im August besonders wirkungsvoll?

Mit dem 15. August wird der sogenannte Frauendreißiger eingeläutet. Ab da sollen 30 Tage lang die Heilkräuter die 3-fache Wirkung in sich haben und eine besondere Kraft besitzen. Eine besondere Zeit für Kräuterbegeisterte und die beste Sammelzeit. Früher banden unsere Großmütter um diese Zeit Kräuterbuschen, die in der Kirche geweiht wurden. Man glaubte, dass die gesegneten Augustkräuter Haus und Hof vor Bösem schützen und bei Krankheiten helfen.

 

Heilkräuter im August

 

🌿 Vogelbeere – Die bunte Immunstärkerin aus dem Spätsommer

Die Vogelbeere ist mit ihren leuchtend orange-roten Beeren ein echter Hingucker im Spätsommer und sind dabei viel mehr als nur Vogelfutter. Ihre Früchte sind reich an Vitamin C, wirken leicht abführend, antibakteriell und immunstärkend. In der Volksmedizin wurden sie bei Erkältungen, Verstopfung und Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt. Achtung: roh in großen Mengen leicht giftig – gekocht aber wunderbar verträglich. Besonders beliebt als Mus, Tinktur oder getrocknet im Tee.

Die Einnahme der Beeren kann das Lungenvolumen erhöhen. Falls du keine Beeren findest, kannst du sie hier kaufen*.

🌿 Erkennbar an:
– gefiederte Blätter mit 9–15 gezackten Teilblättchen
– doldenartige Blüten im Frühjahr
– leuchtend rote Beeren ab Spätsommer

📍 Standort: Waldränder, Böschungen, Gebirge
✂️ Sammelzeit: Beeren ab August bis Oktober
💚 Anwendung: Immunstärkend, stoffwechselanregend, leicht abführend
👉 DIY: Beerenmus, Tinktur, getrocknete Beeren im Tee

Vogelbeere

🌿 Holunderbeeren – Die kleinen Immun-Booster

Schwarz, saftig und voller Kraft: Holunderbeeren sind deine Freunde im Spätsommer. Diese tiefschwarzen Beeren sind echte Immunsystembooster. Sie strotzen vor Vitamin C und Flavonoiden – perfekt bei Erkältungen. In Sirupform oder als Tee schmecken sie angenehm fruchtig und stärken die Abwehrkräfte. Roh solltest du sie aber besser nicht naschen. Gekocht sind sie ein wahres Hausmittel-Juwel.

🌿 Erkennbar an:
– hängenden Dolden mit schwarzen Beeren
– grob gesägten, gefiederten Blättern
– violettem Saft beim Zerdrücken

📍 Standort: Waldränder, Bachläufe, Gärten
✂️ Sammelzeit: August bis September
💚 Anwendung: Immunstärkend, fiebersenkend
👉 DIY: Sirup, Tinktur, getrocknete Beeren

🌿 Gänsefingerkraut – Der sanfte Krampflöser

Dieses zarte Kraut ist der Geheimtipp bei Regelschmerzen und nervösem Bauch. Es wirkt entspannend, krampflösend und ganz sanft auf den ganzen Organismus. Als Tee schmeckt es mild und erdverbunden. Auch äußerlich angewendet kann es Verspannungen lösen. Klein, aber oho!

🌿 Erkennbar an:
– gefiederte Blätter mit silbrigem Unterblatt
– kleine, gelbe Blüten
– niedriger, kriechender Wuchs

📍 Standort: Feuchte Wiesen, Feldränder
✂️ Sammelzeit: Mai bis August
💚 Anwendung: Krampflösend, magenberuhigend
👉 DIY: Tee, Tinktur, Umschläge

Gänsefingerkraut

🌿 Breitwegerich – Entzündungshemmer und Darmfreund

Der Breitwegerich ist eher klein und unscheinbar, besticht jedoch mit einer beeindruckenden Heilwirkung. Vom Breitwegerich kann man alles verwenden und zu wertvollen DIY-Produkten verwerten. Die Samen schmecken köstlich in deinen Gerichten und sollen sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken. Die Wurzeln kann man zu einem Tee und einer Tinktur verarbeiten, die sich bei schmerzhaftem Husten und bei einer Kehlkopfentzündung als wirkungsvoll erwiesen haben. 

Geheimtipp: Aus den Blättern kann man Fäden gewinnen, die man bei Ohrenentzündungen und Tinnitus anwenden kann. Wie es genau geht, verrate ich dir in meinem Kurs

🌿 Erkennbar an:
– große, ovale Blätter mit markanter Aderung
– niedriger Wuchs in Rosettenform
– unscheinbare Blütenähren

📍 Standort: Wege, Wiesen, Wegränder
✂️ Sammelzeit: Juni bis September
💚 Anwendung: Entzündungshemmend, schleimlösend
👉 DIY: Tinktur, Pulver, Tee

🌿 Eibisch – Der Schleimhaut-Bodyguard

Wenn der Hals kratzt oder der Magen rebelliert, hilft Eibisch. Seine Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über gereizte Stellen. Besonders wertvoll bei Reizhusten, Sodbrennen oder empfindlicher Haut. Sanft, aber wirksam – ganz wie ein pflanzlicher Bodyguard.

🌿 Erkennbar an:
– weich behaarte Blätter
– blassrosa Blüten mit dunkler Mitte
– kräftiger, aufrechter Wuchs

📍 Standort: Beete, feuchte Böden, Bauerngärten
✂️ Sammelzeit: Blätter im Sommer, Wurzeln im Herbst
💚 Anwendung: Schleimhautschützend, reizlindernd
👉 DIY: Kaltauszug, Badezusatz, Hautumschläge

Eibisch

🌿 Ampfer – Der Eisenreiche mit Biss

Der Ampfer bringt Frische auf die Zunge und Schwung in den Stoffwechsel. Seine pfeilförmigen Blätter schmecken säuerlich und liefern wertvolles Eisen, Vitamin C und Bitterstoffe. In kleinen Mengen wirkt er reinigend, verdauungsfördernd und leicht abführend. Besonders im Spätsommer ist er ein stiller Begleiter für Leber und Darm. Ein wilder Detox-Helfer – direkt vom Wegesrand.

🌿 Erkennbar an:
– pfeilförmige, glänzende Blätter
– rote Stängel
– saurer Geschmack beim Kauen

📍 Standort: Feuchte Wiesen, Ufer, Wegränder
✂️ Sammelzeit: Mai bis August
💚 Anwendung: Entgiftend, verdauungsanregend
👉 DIY: Tee, Wildgemüse, grüner Smoothie

🌿 Rainfarn – Das Rheuma-Kraut mit Warnschild

Der Rainfarn leuchtet in sattem Gelb – und hat es in sich. Innerlich tabu, aber äußerlich hilft er bei Gelenkschmerzen und Insektenstichen. Seine ätherischen Öle wirken durchblutungsfördernd und krampflösend. Ein starkes Kraut mit Vorsicht zu genießen. Für Umschläge und Bäder aber ein echter Geheimtipp.

🌿 Erkennbar an:
– gelbe Knopfblüten in Dolden
– gefiederte Blätter mit kräftigem Duft
– kräftiger Wuchs bis 1,5 m

📍 Standort: Wegränder, Wiesen, Böschungen
✂️ Sammelzeit: Juli bis September
💚 Anwendung: Durchblutungsfördernd, schmerzlindernd
👉 DIY: Umschläge, Bad, Insektenabwehr

Rainfarn

🌿 Eisenkraut – Die nervenstarke Verbene

Eisenkraut stärkt die Nerven, fördert die Konzentration und hebt die Stimmung. Schon die Römer verehrten es als „heiliges Kraut“. Bei Erschöpfung oder leichten Kopfschmerzen ist es ein sanfter Helfer. In Kombination mit Melisse oder Lavendel wirkt es besonders harmonisierend. Ein Segen bei Stress, Müdigkeit und innerer Unruhe. 

🌿 Erkennbar an:
– gezähnte, lanzettliche Blätter
– zarte, lila Blüten an dünnem Stängel
– verzweigter Wuchs, bis 80 cm hoch

📍 Standort: Wegränder, sonnige Wiesen
✂️ Sammelzeit: Juni bis August
💚 Anwendung: Nerventonisierend, stärkend
👉 DIY: Tee, Tinktur, Nerventee-Mischung

🌿 Frauenmantel – Der Zyklusfreund

Der Frauenmantel ist eine Wohltat für den weiblichen Zyklus. Frauenmantel hilft bei PMS, Regelschmerzen und hormonellem Chaos. Er wirkt regulierend, krampflösend und unterstützt sanft bei hormonellen Schwankungen. Als Tee oder Sitzbad ein Klassiker in der Frauenheilkunde. Die Blätter mit ihren Tautropfen sind schon optisch ein kleines Wunder. Und in der Wirkung sowieso.

🌿 Erkennbar an:
– rundlich gefächerte, gezackte Blätter
– kleine gelbgrüne Blüten
– typischer „Tautropfen“ in der Blattmitte

📍 Standort: Wiesen, Waldränder, Gebirgslagen
✂️ Sammelzeit: Mai bis August
💚 Anwendung: Zyklusregulierend, krampflösend
👉 DIY: Tee, Tinktur, Sitzbad

Frauenmantel

🌿 Wilder Thymian – Der kleine Krieger gegen Keime

Wilder Thymian wächst gern in sonnigen, trockenen Lagen und verströmt einen kräftigen Duft, der sofort an mediterrane Kräutergärten erinnert. Seine ätherischen Öle wirken antibakteriell, antiviral und schleimlösend – ein Muss bei Husten, Bronchitis oder grippalen Infekten. Gleichzeitig stärkt er das Immunsystem und regt die Verdauung an. In Tee, Öl oder Balsam ein echtes Multitalent. Und auch als würzige Beigabe in deiner Wildkräuterküche macht er richtig was her.

🌿 Erkennbar an:
– winzige, eiförmige Blättchen
– kleine rosa-violette Lippenblüten
– kriechender oder polsterbildender Wuchs, duftet intensiv

📍 Standort: Trockenrasen, Böschungen, Wegränder
✂️ Sammelzeit: Blühend von Juni bis September
💚 Anwendung: Schleimlösend, immunstärkend, verdauungsfördernd
👉 DIY: Tee, Hustensirup, Öl, Brustbalsam, Kräutersalz

Q&A – Häufige Fragen zum Kräutersammeln im August

Wie erkenne ich, ob eine Pflanze im August noch gut zu sammeln ist?
→ Achte auf kräftige Blätter, unverwelkte Blüten und keine Schädlinge. Je frischer, desto besser.

Muss ich beim Sammeln etwas beachten?
→ Ja: Nie direkt neben Straßen oder Feldern sammeln. Nur, was du sicher kennst. Und nimm immer nur so viel, wie du brauchst.

Wie lange sind die gesammelten Kräuter haltbar?
→ Am besten lagerst du deine gesammelten Kräuter in getrocknetem Zustand, in einem verschlossenen Glas.

Was, wenn ich die Kräuter nicht finde?
→ Du kannst viele Kräuter auch in Bio-Qualität kaufen. Ich kaufe gerne beim Achterhof*.

Kann ich mehrere Kräuter kombinieren?
→ Ja! Viele ergänzen sich super – z. B. Eibisch und Eisenkraut bei Reizhusten oder Frauenmantel und Gänsefingerkraut bei Regelschmerzen.

Fazit: Deine August-Apotheke wächst am Wegesrand

Der August schenkt uns eine unglaubliche Vielfalt an Heilkräutern und das alles direkt vor unserer Haustüre! Egal, ob du dir dein erstes Kräuteröl ansetzt oder einfach einen frischen Kräutertee aufbrühst: Fang klein an, aber fang an. Die Natur hält genau das für dich bereit, was du gerade brauchst.

Du bist dir oft unsicher oder benötigst konkrete Rezepte und Anleitungen?

Stehst du oft vor einer Pflanze und bist dir nicht sicher, ob es nun die richtige ist? Oder du findest zwar viele Kräuter, aber weißt nicht wie du sie zu DIY-Produkten verarbeiten kannst? Dann schau mir über die Schulter und ich zeige dir in meinem Kurs „DIY-Produkte im August“ wie du 5 dieser oben genannten Kräuter und Pflanzen zu wertvollen DIY-Produkten für deine Naturapotheke verarbeiten kannst.

DIY-Produkte im August

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Wichtig:

Tipps die Gesundheit betreffend sind reine Empfehlung, die ich aus meiner jahrelangen Erfahrung gebe. Die Verwendung und Anwendung von Kräutern für Produkte, um die Gesundheit zu unterstützen, ersetzt niemals einen Arztbesuch!

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