Diese 5 Kräuter solltest du im Frühjahr unbedingt sammeln!
Mit dem Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben und schenkt uns eine Fülle von frischen, duftenden Kräutern. Diese Pflanzen, die oft direkt vor unserer Haustür wachsen, bieten eine Fülle an Aromen, Nährstoffen und Heilkräften. Das Sammeln von Wildkräutern ist eine wunderbare Möglichkeit, die Natur zu genießen und gleichzeitig die eigene Küche und Hausapotheke zu bereichern. In diesem Beitrag stelle ich dir fünf unverzichtbare Kräuter vor, die deine Gesundheit fördern und die du daher im Frühjahr unbedingt sammeln solltest. Lass dich von der Kraft der Natur begeistern und entdecke, wie einfach es ist, diese wertvollen Pflanzen zu finden und zu verwenden.
Wo kannst du im Frühjahr Kräuter sammeln?
Der Frühling ist eine besondere Zeit des Jahres, um frische Kräuter in der Natur zu sammeln. Die Pflanzen befinden sich in ihrer Wachstumsphase und sind daher jung, voller Vitalität und reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Es gibt verschiedene Standorte, an denen du im Frühjahr auf eine Vielzahl von Kräutern stoßen könntest. Hier kannst du deine Kräutersuche beginnen:
Wald und Waldrand:
Wald und Waldränder sind ausgezeichnete Orte, um eine Vielzahl von Wildkräutern zu finden. In den schattigen, feuchten Bereichen des Waldes wächst oft der Bärlauch, der für seinen starken Knoblauchgeruch bekannt ist. Am Waldrand findest du oft auch Brennnesseln, die sich gut für Suppen und Tees eignen.
Wiesen und Wegränder:
Offene Wiesen und Wegränder sind ideal für Kräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen und Schafgarbe. Diese Kräuter lieben sonnige Standorte und gedeihen oft in großer Zahl. Der Löwenzahn ist besonders vielseitig. Du kannst alle Teile davon verarbeiten und zum Beispiel für Salate, Müslis, Tees oder Salben verwenden. Die Schafgarbe wächst häufig auf Wiesen und Wegrändern und kann frisch oder getrocknet verwendet werden.
Gärten und Felder:
Selbst im eigenen Garten oder auf ungenutzten Feldern kannst du zahlreiche Kräuter entdecken. Brennnesseln und Giersch sind typische Gartenkräuter, die oft als Unkraut angesehen werden, aber viele gesundheitliche Vorteile bieten. Auch Löwenzahn findet man häufig auf Rasenflächen und Feldern. Nutze diese Quelle, um Kräuter direkt vor deiner Haustüre zu sammeln.
Flussufer und Feuchtgebiete:
In der Nähe von Flüssen und in Feuchtgebieten gedeihen viele Kräuter aufgrund der feuchten Bedingungen besonders gut. Hier kannst du zum Beispiel Mädesüß finden, das für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Auch Wasserminze wächst häufig an solchen Standorten und ist ideal für erfrischende Tees und als Gewürz in der Küche.
Berge und Hügellandschaften:
In höher gelegenen Regionen wie Bergen und Hügellandschaften findest du oft eine andere Vielfalt an Kräutern. Hier gedeihen Pflanzen wie Arnika, die in der Naturheilkunde geschätzt wird, jedoch nicht überall gesammelt werden darf! Auch verschiedene Thymianarten wachsen in sonnigen, steinigen Bereichen und bieten nicht nur kulinarische, sondern auch heilkundliche Vorteile.
Tipps für das Sammeln von Kräutern im Frühjahr
- Ausrüstung: Nimm einen Korb oder eine Tasche, ein scharfes Messer oder eine Schere mit. Trage feste Schuhe und eine lange Hose, um dich vor Dornen, Brennesseln usw. zu schützen. Besonders beim Sammeln von Brennnesseln wirst du auch Handschuhe benötigen.
- Erkennung: Stelle sicher, dass du die gesammelten Kräuter richtig identifizierst. Lerne die Kräuter, die du sammeln möchtest, genau kennen, denn Verwechselungen können gefährlich sein. Eine App zur Pflanzenbestimmung hat mir dabei anfangs sehr geholfen.
- Nachhaltigkeit: Sammle nur so viel, wie du wirklich benötigst, und lass genügend Pflanzen stehen, damit sie sich vermehren können. Achte darauf, geschützte oder seltene Pflanzenarten nicht zu sammeln.
- Reinheit: Sammle deine Kräuter fernab von viel befahrenen Straßen oder industriell genutzten Flächen, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Finde den richtigen Zeitpunkt, um Kräuter im Frühjahr zu sammeln!
Die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, um die Kräuter zu sammeln, beschäftigt viele. Hier sind meine wichtigsten Punkte, auf die ich besonders achte, um eine besonders hohe Qualität für die weitere Verarbeitung zu haben.
- Wetterbedingungen: Vermeide das Sammeln bei Regen oder kurz nach einem Regen, da die Kräuter dann zu feucht sind und schnell schimmeln können. Ich achte auf mindestens 1 regenfreien Tag bevor ich sammle.
- Tageszeit: Sammle die Kräuter am besten am späten Vormittag, nachdem der Tau getrocknet ist, aber bevor die Sonne zu stark scheint. So sind die Pflanzen trocken und voller ätherischer Öle.
- Pflanzengesundheit: Wähle nur gesunde, unbeschädigte Pflanzen. Achte auf Schädlinge oder Krankheiten, um sicherzustellen, dass die gesammelten Kräuter von bester Qualität sind.
- Wachstumsphase: Überlege dir vorher genau, welche Pflanzen du sammeln willst und was du davon sammeln willst. Sammle die Pflanzenteile immer zu dem Zeitpunkt, wo genau dieser Teil seine Wachstumsphase hat, denn zu dieser Zeit, steckt die ganze Kraft der Pflanze in diesem wachsenden Teil. Dies ist im Frühjahr vor allem beim Löwenzahn sehr wichtig.
Diese 5 Kräuter solltest du unbedingt im Frühjahr sammeln!
Es gibt unzählige Kräuter im Frühjahr, die sich zum Sammeln und Verarbeiten eignen. Ich verrate dir nun im folgenden Absatz, meine 5 beliebtesten Kräuter im Frühjahr und warum du gerade diese unbedingt sammeln solltest!
Bärlauch
Der Bärlauch ist meist die erste Pflanze im Jahr, die ich ernte. Er ist bekannt für seinen knoblauchigen Geruch, der sich besonders verströmt, wenn du das Blatt des Bärlauchs zerreibst. Bärlauch wächst bevorzugt in schattigen, feuchten Laubwäldern und bildet oft dichte Teppiche aus grünen Blättern.
Eigenschaften: Der Bärlauch wirkt entgiftend auf den ganzen Körper und hat eine blutreinigende und cholesterinsenkende Eigenschaft.
Verwendung: Mit dem Bärlauch mache ich gerne Bärlauchsalz, Bärlauchbutter, Pesto, Bärlauchöl, Bärlauchgnocchis.
Ernte: Der Bärlauch ist etwa von März bis Mai zu ernten. Ich empfehle dir, Bärlauch vor seiner Blüte zu ernten und so früh wie möglich, denn je weiter die Zeit voranschreitet, desto eher kann es zu Verwechslungen mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstszeitlosen kommen.
Das gesamte Pflanzenportrait zum Bärlauch findest du hier!
Gänseblümchen
Das Gänseblümchen ist eine der ersten Blumen, die im Frühjahr blühen, und schmückt Wiesen und Rasenflächen mit seinen zarten weißen Blütenköpfen. Das Gänseblümchen ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern ist auch essbar und hat heilende Eigenschaften.
Eigenschaften: Die Blüten und Blätter des Gänseblümchens sind reich an Vitaminen A und C und haben entzündungshemmende Eigenschaften.
Verwendung: Die Blüten können als Dekoration in Salaten, Desserts und Getränken verwendet werden. Auch als Tee aufgegossen sind sie sehr schmackhaft. Ich mache gerne eine Salbe aus Gänseblümchen, denn die wird landläufig als Wiesenpflaster genannt und kann bei allen kleinen Alltagswunden wie Insektenstiche, Schnitte usw. verwendet werden. Mein Grundrezept für Salben findest du hier.
Erntezeit: März bis November.
Das gesamte Pflanzenportrait vom Gänseblümchen findest du hier!
Löwenzahn
Der Löwenzahn wird oft als lästiges Unkraut angesehen, doch er hat weit mehr zu bieten als nur seine Hartnäckigkeit. Diese robuste Pflanze ist eine wahre Schatzkammer an Nährstoffen und heilenden Eigenschaften. Der Löwenzahn wächst auf nahezu allen Wiesen und hilft bei der Entgiftung und Regeneration der Leber, der Galle, der Bauchspeicheldrüse und der Niere.
Eigenschaften: Die Löwenzahnblätter und Wurzeln enthalten Bitterstoffe und können während der ganzen Vegetationszeit gegessen werden. Durch diese Bitterstoffe wird vor allem die Leber angeregt, was den gesamten Verdauungsvorgang fördert. Die Wurzel regt vor allem die Bauchspeicheldrüse an, wodurch wiederum Leber, Nieren und Galle unterstützt werden.
Verwendung: Aus dem Löwenzahn kannst du ganz viele Produkte selbst herstellen. Ich nehme die frischen Bätter für Salate und trockne Blätter für einen Tee. Die Wurzel pulverisiere ich und gebe sie ins Müsli. Aus den Blüten stelle ich einen Ölauszug her, den ich danach zu einer Salbe verarbeite. Eine Löwenzahnsalbe wird bei muskulären Verspannungen angewendet. Mein Grundrezept für Salben findest du hier.
Erntezeit: Sobald du die ersten rosettenartig wachsenden Blätter siehst und du dir sicher bist, dass es ein Löwenzahn ist, kannst du die Wurzel ernten und daraus Löwenzahnwurzelpulver herstellen. Im nächsten Wachstumsstadion kannst du die Blätter ernten. Hierbei gilt je später der Zeitpunkt im Jahr, desto bitterer werden sie. Sobald der Löwenzahn gelb blüht kannst du an einem sonnigen Tag die Blütenköpfe ernten und zu einer Salbe verarbeiten oder Löwenzahnhonig daraus machen.
Das gesamte Pflanzenportrait zum Löwenzahn findest du hier!
Brennnessel
Die Brennnessel ist weit mehr als nur ein lästiges Unkraut. Diese robuste Pflanze, die nahezu überall zu finden ist, birgt eine beeindruckende Fülle an Nährstoffen und heilenden Eigenschaften. Mit ihren charakteristischen, brennenden Haaren hat sie sich ihren Ruf verdient, doch wer genauer hinsieht, entdeckt in der Brennnessel eine wahre Schatzkammer der Natur. Sie ist eine wertvolle Zutat in der Küche, ein kraftvolles Heilmittel und ein nützlicher Helfer im Garten.
Eigenschaften: Brennnesseln sind als Eisenlieferant bekannt. Die Wurzel und Samen der Brennnessel gelten als Energiequelle, die bei Müdigkeit oder Krankheit aufbauend wirken können.
Verwendung: Ich mache gerne einen Tee aus Brennnesselblättern. Ein Brennnesseltee wirkt blutreinigend und entgiftend. Ebenso wird die Harnausscheidung angeregt und somit die Entschlackung des Körpers unterstützt. Die jungen Triebe eignen sich aber auch hervorragend für Suppen und Eintöpfe sowie als Spinatersatz. Mit den Brennnesseln setze ich eine Brennnesseljauche an, die ich das ganze Jahr über zum Düngen von Erdbeeren, Tomaten und Co verwende. Im späteren Stadium kann man die Brennnesselsamen ernten und bei Salaten untermischen.
Erntezeit: Etwa ab März findest du Brennnesseln zum Ernten. Kontrolliere dabei immer die Blattunterseite, da sich dort gerne Ungeziefer wie Blattläuse ansiedeln.
Das gesamte Pflanzenportrait zu Brennnesseln findest du hier!
Spitzwegerich
Der Spitzwegerich ist eine weit verbreitete und vielseitige Heilpflanze, die oft an Wegrändern oder auf Wiesen zu finden ist. Sein hoher Nährstoffgehalt und seine heilenden Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Bestandteil jeder natürlichen Hausapotheke und Küche. Indem du den Spitzwegerich im Frühjahr sammelst, nützt du die Frische und die Potenz der jungen Blätter und profitierst du von den zahlreichen Vorteilen, die diese erstaunliche Pflanze zu bieten hat.
Eigenschaften: Der Spitzwegerich ist vor allem bekannt für seine schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, die bei Husten und Erkältungen helfen.
Verwendung: Die Blätter haben eine antibakterielle und antivirale Wirkung, weshalb ich die Blätter beim Maiwipferlsirup hinzugebe. Getrocknete Blätter bewahre ich auf, um sie bei Bedarf als Tee zu verwenden, der als starkes Hustenmittel gilt. Der Pflanzensaft hilft auch bei Insektenstichen und Schnittwunden. In der Küche kann man den Spitzwegerich bei Salaten beimengen, man kann ihn bei einem Kräuterpesto hinzufügen oder auch als Kräutersalz verarbeiten.
Erntezeit: Der Spitzwegerich kann zumeist ab April/Mai geerntet werden und ist an den länglichen grünlich-braunen Ähren leicht erkennbar.
Das gesamte Pflanzenportrait zum Spitzwegerich findest du hier!
Fazit
Diese 5 beliebten Kräuter im Frühjahr solltest du auf jeden Fall in deiner nächsten Umgebung finden. Halte Ausschau danach, sammle sie und dann verarbeite sie in deiner Küche oder für deine Naturapotheke. Allein mit diesen 5 Kräutern kannst du deinen Körper bei der Entgiftung unterstützen, deine Verdauungsorgane anregen und dich mit wertvollen Vitaminen und Nährstoffen versorgen sowie dein eigenes Hustenmittel herstellen. Viel Spaß dabei!
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Wenn du auch von der Wirkung des Löwenzahns besonders beeindruckt bist und eine ganze Wiese voll vor deiner Haustüre hast, dann kann ich dir das Buch „Löwenzahn – Wunderkraut für Resilienz und Lebenskraft“* empfehlen, in dem du viele verschiedene Rezepte mit Löwenzahn findest.
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Wichtig:
Tipps die Gesundheit betreffend sind reine Empfehlung, die ich aus meiner jahrelangen Erfahrung gebe. Die Verwendung und Anwendung von Kräutern für Produkte, um die Gesundheit zu unterstützen, ersetzt niemals einen Arztbesuch!
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